Durch das heftige Erdbeben, das sich am 11. März 2011 vor der Küste Japans ereignet hat, wurde ein gewaltiger Tsunami ausgelöst. Die Wucht der Tsunamiwelle hat das an der Küste gelegene Atomkraftwerk in Fukushima stark beschädigt. Radioaktive Stoffe entwichen in die Atmosphäre, aber auch ins Meer.
Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) werden auf Grundlage von Daten des amerikanischen globalen Wettervorhersagemodells Bewegungsbahnen (Trajektorien) von Luftschadstoffen berechnet. Bezogen auf Fukushima im Nordosten Japans kann also berechnet werden, welche Driftrichtung und -geschwindigkeit ein Luftpaket und mit ihm Luftschadstoffe oder radioaktive Beimengungen in den nächsten Tagen voraussichtlich einschlägt. Die ermittelte Flugbahn stellt also eine gute Näherung für die zeitliche und räumliche Verlagerung einer möglichen radioaktiven Wolke dar und erlaubt zumindest grobe Aussagen über die Gefährdung umliegender Regionen und Länder um den Unglücksreaktor.
Solche Simulationen werden bespielsweise auch bei Chemieunfällen oder Vulkanausbrüchen genutzt, um für die betroffenen Regionen oder Luftkorridore geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Die Ausbreitungssimulationen sind auf den Webseiten des KIT nachzuverfolgen.
Weitere Informationen zu KIT-Arbeiten am beschädigten Reaktor finden sie hier