Die Sichtweiten waren vielerorts auf wenige Meter beschränkt. In mehreren norddeutschen Städten wurden die für das gesamte Jahr zulässigen Überschreitungen des Feinstaubgrenzwerts nahezu erreicht.
Diese sogenannten Saharastaub-Ereignisse treten im Frühjahr in Mitteleuropa häufig auf. Sie sind für gewöhnlich mit einem Tiefdruckgebiet verbunden, das vom Atlantik über das Mittelmeer zieht. Damit verbunden sind ausreichend hohe Windgeschwindigkeiten über der Sahara, die große Mengen Mineralstaub freisetzen. Die aus dem Tiefdruckgebiet resultierende großräumige Strömung transportiert Mineralstaubpartikel von Nordafrika bis nach Süd- und Mitteleuropa.
Mineralstaub hat nicht nur Einfluss auf die Strahlung und somit die Sichtweite, sondern kann auch als Eiskeim oder – nach chemischer Alterung – als Wolkenkondensationskeim dienen. Dadurch kann Mineralstaub die Lebensdauer, Strahlungseigenschaften und Niederschlagsmengen von Wolken beeinflussen. Wird Mineralstaub in großen Mengen sedimentiert, also abgelagert, kann er die Eigenschaften des Bodens modifizieren.
Das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) simulierte zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) die Situation vom April 2014. Dafür wurde das Modellsystem COSMO-ART verwendet. Der Film zeigt die Aerosol-optische Dicke (AOD), welche ein Maß für die Strahlungsabsorption des Aerosols darstellt (Maß für Sichtweitenverringerung). Aerosole sind ein Gemisch aus festen und/oder flüssigen Teilchen in der Atmosphäre.