Zum "Forschungsthema: Müll im Meer" ist eine Auswahl an Artikeln, Interviews und ein Film von Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), des GEOMAR, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) zusammengestellt. Für weitergehende Informationen, bitte den jeweiligen Verlinkungen folgen.

Müllwirbel in den Weltmeeren

In den Ozeanen bilden Strömungen riesige Wirbel, die sich über viele hundert Kilometer erstrecken. In solchen Wirbeln sammelt sich tonnenweise Müll. Schleppnetze, Glas, Flaschen, Metalle und vor allem Plastik finden tagtäglich in großen Mengen den Weg in die Meere.
Das Problem dabei ist, dass Plastik von Mikroorganismen nicht aufgelöst werden und dementsprechend lange haltbar ist. Schätzungsweise mehr als 6 Millionen Tonnen Müll gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Selbst in entlegenen Regionen findet sich noch Müll im Meer und an der Küsten. Mehr zum Thema »

Häufig wird der Müll über Flüsse ins Meer gespült, wenn er irgendwo im Hinterland etwa von schlecht gesicherten Deponien verweht oder einfach in die Landschaft geworfen wird. Auch am Strand liegengelassene Gegenstände bläst der Wind ins Meer. Darüber hinaus entsorgen Schiffsbesatzungen Abfälle auf offenem Meer, Schiffsladungen rutschen ins Wasser oder Fischernetze reißen ab und treiben im Wasser. Bis sich Kunststoff vollständig zersetzt, vergehen bis zu einigen 100 Jahren. Mehr zum Thema »
 

Mikroplastik in der Nahrungskette

Aus Kunststoffgegenständen, die im Meer treiben, entstehen durch Zerfall im Laufe der Zeit immer kleinere Bruchstücke bis hin zum Mikroplastik. Derartige winzige Plastikteile gelangen aber auch auf andere Art und Weise ins Meer; Mikroplastik ist in zahlreichen Kosmetikprodukten wie Peelings sowie in Kleidungsfasern wie Polyester enthalten. Diese Partikel gelangen über das Abwasser und die Flüsse ins Meer. Fressen Fische diese Partikel gelangen sie über die Nahrungskette auch wieder zu uns. Interview mit Dr. Mark Lenz zu Kunststoffmüll im Meer »

Kläranlagen können auf herkömmlichem Weg Mikroplastik nicht vollständig aus Abwässern zurückhalten. Es gibt vielerlei Theorien inwieweit Mikroplastik gefährlich werden könnte. Bei Makroplastik ist es augenfällig. Tiere fressen es und verenden daran. Bei Mikroplastik verhält es sich komplizierter. Es gibt Hinweise, dass Mikroplastik Schadstoffe aufnimmt und im Organismus negative Auswirkungen hat. Kläranlagen und Mikroplastik »

Erfassung des Plastikmülls mit Satelliten

Am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) wird derzeitig untersucht, ob Plastik bis hin zu Mikroplastikpartikeln auch mit Hilfe von Satelliten erfasst werden kann. Bei dem Verfahren wird ausgenutzt, dass Plastik Licht in charakteristischen Wellenlängen absorbiert. Anhand von Feldversuchen soll untersucht werden, bis zu welcher Partikelgrenze das Verfahren verlässliche Informationen liefert. Mehr dazu unter: Fernerkundungssensor misst Gewässerqualität ».

Weiterführende Informationen

  ESKP-Themenspezial "Plastik in Gewässern". Link
 Alfred-Wegener-Instituts (AWI)
 Verweildauer von Plastikmüll im Meer (Grafik des Bundesumweltamtes)
 Kurzfilm des Bayerischen Rundfunks zum Plastikverbrauch und -müll

Text, Fotos und Grafiken soweit nicht andere Lizenzen betroffen: eskp.de | CC BY 4.0
eskp.de | Earth System Knowledge Platform - die Wissensplattform des Forschungsbereichs "Erde und Umwelt" der Helmholtz-Gemeinschaft.