Am 31. März 2014 ist das Forschungsschiff Sonne zu seiner Reise um den Südzipfel Afrikas in See gestochen. Im Fokus der geplanten Arbeiten steht der Mosambik-Rücken östlich von Südafrika in Richtung Madagaskar. Der Mosambik-Rücken ist ein großes untermeerisches Basaltplateau, das sich im Zuge des Auseinanderbrechens des Superkontinents Gondwana durch vulkanische Aktivität geformt hat. Das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) wird in Zusammenarbeit mit dem GEOMAR der Frage nachgehen, wann und warum das Plateau entstanden ist und wie sich sein Wachstum großräumig auf die Ozeanströmungen ausgewirkt hat.

Seitens des AWI werden geophysikalische Untersuchungen der Erdkrustenstruktur und der marinen Sedimente im Vordergrund stehen. Damit soll unter anderem die Dimension des Mosambik-Rückens erfasst werden, der möglicherweise den großen Flutbasaltprovinzen zugeordnet werden kann. Forscher des GEOMARs werden Gesteinsbrocken vom Meeresboden heraufholen. Hierzu wird eine so genannte Dredge genutzt. Das ist ein massiver, an der Vorderseite gezahnter Stahlrahmen, der mit einem Kettensack am hinteren Ende versehen ist.

Durch radiometrische Altersdatierungen an den gewonnenen Gesteinsproben kann die zeitliche Entwicklung des Mozambique-Rückens rekonstruiert und damit auch Erkenntnisse über die plattentektonische Entwicklung dieses Gebietes gewonnen werden. Geochemische Analysen können Aufschluss darüber geben, ob das Plateau durch Auseinanderdriften der tektonischen Platten entstanden ist und inwieweit Manteldiapire an seiner Entstehung beteiligt waren.

Durch diesen multidisziplinären Ansatz erhoffen sich die Forscher beider beteiligter Institute, Ursachen und Auswirkungen der umfangreichen vulkanischen Aktivität in diesem Gebiet besser zu verstehen. Möglicherweise war das Plateau bedeutsam genug, eine untermeerische Barriere für die globalen Ozeanströmungen darzustellen. Wie stark und wie lange diese Blockade in den Wärme- und Energieaustausch zwischen den Hemisphären eingegriffen hat, wollen die Forscher mit ihrer Detailstudie nun herausfinden.

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