Das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) ist ein Service des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen nahe München. Seine Aufgabe ist die Bereitstellung eines 24/7-Service für die schnelle Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Satellitendaten bei Natur- und Umweltkatastrophen für humanitäre Hilfsaktivitäten und für die zivile Sicherheit.
Beim Hochwasser im Juni 2013 in Deutschland erstellte das ZKI Lageinformationen auf Basis von Satelliten- und Luftaufnahmen für die am stärksten betroffenen Gebiete in den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Die Auswertungen wurden als Karten und GIS-Datensätze in unterschiedlichen Detailstufen und Formaten sowie als Webservices zur Verfügung gestellt. Im Falle des Hochwassers geben die Karten Auskunft über die Überflutungsflächen und dienen zur Schadensabschätzung. Das verheerende Hochwasser hatte Schäden in Höhe von 6,7 Milliarden Euro verursacht und acht Menschenleben allein in Deutschland gefordert. Neben Deutschland waren die Nachbarländer Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Kroatien und Serbien von teils schweren Überschwemmungen betroffen.
Das DLR ist Mitglied der Internationalen Charta "Space and Major Disasters", einem Zusammenschluss von Raumfahrtagenturen und Satellitenbetreibern mit dem Ziel, ein einheitliches System zur schnellen Aufnahme und Auslieferung von Satellitendaten im Katastrophenfall bereitzustellen. Das DLR stellt Daten der Radarsatellitenmissionen TerraSAR-X und TanDEM-X sowie von der RapidEye Mission bereit. Zudem übernimmt das DLR bei Bedarf weitere Aufgaben wie das Projektmanagement und den Erstkontakt (Emergency On-Call Officer) für Charta-Aktivierungen weltweit.
Text und Daten: Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI)