Vor der indonesischen Insel Sumatra befindet sich der Sundagraben, dort schiebt sich die Indisch-Australische Platte unter die Eurasische Platte. Erdbeben sind in dieser Region sehr häufig. Das Epizentrum des starken Bebens vom 26. Dezember 2004 ist rot markiert.
(Karte:
Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0)
Um einen Tsunami frühzeitig zu erkennen und abzuschätzen wo und mit welcher Wellenhöhe der Tsunami auf die Küste trifft, werden unterschiedliche Technologien genutzt. Im Bild sind das Funktionsschema und die Sensorsysteme (Erdbebenerfassung, Küstenpegel, GPS) des Tsunami-Frühwarnsystems für den Indischen Ozean illustriert. Die jeweiligen Sensoren werden in den folgenden Bildern vorgestellt.
(Grafik:
GFZ)
Mit einem Seismometer werden Bodenerschütterungen (Erdbeben) erfasst. Da Tsunami überwiegend durch starke Erdbeben am Meeresboden ausgelöst werden, ist die Bestimmung der Bebenparameter (Ort und Stärke) unerlässlich.
(Foto:
GFZ)
GPS, eine Technologie, die auch für Navigationssysteme im Straßenverkehr eingesetzt wird, ermöglicht die genaue Positionsbestimmung. Durch ein starkes Erdbeben werden Festlandsbereiche bis zu einigen Metern verschoben. Dieser Versatz lässt sich durch GPS messen.
(Foto:
GFZ)
Entlang der Küste und auf vorgelagerten Inseln sind Küstenpegel zur Erfassung von plötzlichen Meeresspiegeländerungen installiert.
(Foto:
GFZ)
Die Übertragung der verschiedenen Sensordaten erfolgt per Satelliten an einen zentralen Netzwerk-Knoten (Hub) auf dem Dach des Tsunami-Frühwarnzentrums, Jakarta, Indonesien.
(Foto:
GFZ)
In einer Datenbank sind etliche Simulationen berechnet. Anhand der Lokation und Stärke des Erdbebens wird eine geeignete Simulation innerhalb weniger Sekunden aus der Datenbank ausgewählt. Da die Topografie des Meeresbodens einen großen Einfluss auf die Wellenhöhe und die Wellengeschwindigkeit hat, sind diese Parameter in der Simulation berücksichtigt.
(Karte:
AWI)
Die Wellenhöhe und Geschwindigkeit einer Tsunamiwelle hängt stark von der Wassertiefe ab.
(Grafik:
Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0)
Erdbebeninformationen, GPS-Daten, Wasserstände sowie die Ergebnisse der Simulation liegen binnen weniger Minuten im Tsunamifrühwarnzentrum in Jakarta, Indonesien vor. Das Entscheidungsunterstützungssystem wertet alle Informationen umgehend aus und empfiehlt dem Officer ob und für welche Gebiete eine Tsunamiwarnung herausgegeben werden muss.
(Foto:
GFZ)
Tsunami-Warnzentrum in Jakarta, Indonesien.
(Foto:
A. Helm/GFZ)
Außenansicht des Tsunamifrühwarnzentrums in Jakarta, Indonesien. Das Frühwarnzentrum wird vom Geophysikalischen-Meteorologischen Dienst Indonesiens verantwortet.
(Foto:
H. Letz/GFZ)
Zahlreiche Schulungsmaßnahmen wurden durchgeführt, um die Mitarbeiter der indonesischen Dienste und Forschungseinrichtungen mit den Technologien, Sensorsystemen und Softwareprogrammen vertraut zu machen.
(Foto:
H. Letz/GFZ)
Zahlreiche Evakuierungshinweise und Karten markieren die Wege, die im Falle eines Tsunamis genommen werden sollten, um sich in Sicherheit zu bringen.
(Foto:
H. Letz/GFZ)
Übung zur Evakuierung mit Schülern in Indonesien.
(Foto:
GIZ)