Die Welt schaut nach Island: Der Vulkan Bardarbunga ist seit August 2014 aktiv. Jetzt, im Februar 2015, ist die Eruption vorerst beendet, die Gasemission bleibt aber unverändert hoch.
(Foto:
Martin Hensch/IMO)
Übersichtskarte über die Vulkane Islands. Der Bardarbunga (rot) liegt unter dem Vatnajökull-Gletscher. Mitten durch Island verläuft der Mittelatlantische Rücken, ein größtenteils unter dem Meeresspiegel liegendes Gebirge. Damit liegt die Insel teils auf der Nordamerikanischen, teils auf der Eurasischen Platte. Die beiden Platten driften auseinander.
(Karte:
Wissensplattform eskp.de, Lizenz: CC BY 4.0)
16. August: Isländische Wissenschaftler werden auf Aktivitäten beim Vulkan Bardarbunga aufmerksam. Seismologen registrieren viele kleine Erdbeben, die auf Magmabewegungen hinweisen. Auch in den nächsten Tagen hält die seismische Aktivität an. Isländische Wissenschaftler überwachen den Vulkan vor Ort im Hinblick auf Erdbeben, Deformation und Gasausstöße.
(Foto:
Baldur Bergsson/IMO)
29. August 2014: Es kommt zu einer ersten Eruption. Im Holuhraun-Lavafeld, 30 km nordöstlich des Zentralvulkans, öffnet sich eine Spalte. Dünnflüssige basaltische Lava tritt aus.
(Foto:
Baldur Bergsson/IMO)
In den folgenden Tagen nimmt die Aktivität an der Spalte zu. Lavafontänen schießen aus dem Boden, sie erreichen Höhen bis zu 113 Metern.
(Foto:
Baldur Bergsson/IMO)
Weißer Dampf steigt von der Lava auf. Da sich das Eruptionszentrum knappe 2 km nördlich des Gletschers Vatnajökull befindet, bleibt vorerst eine explosive Eruption aus. Es kommt zu keiner Aschewolke. Die Spalte gibt Wasserdampf und Schwefeldioxid ab, das für den Menschen schädlich ist.
(Foto:
Baldur Bergsson/IMO)
4. September 2014: Blick auf den Lavastrom. Die Lava breitet sich unvermindert aus. Einen Tag später öffnet sich weiter südlich eine zweite Spalte.
(Foto:
Peter Hartree/Flickr CC BY-SA 2.0)
Infrarot-Nachtaufnahme: Deutlich zu sehen sind hier die Spalte und die Fließrichtung der Lava.
(Foto:
NASA/LANCE/EOSDIS Rapid Response)
Ausbreitung der Lava: Der Lavastrom hat den Fluss Jökulsá á Fjöllum erreicht und fließt weiter nach Nordosten. Inzwischen ist er 17,5 km lang. Südlich des großen Lavastromes ist die zweite, jüngere Spalte zu sehen. Das Eruptionsgeschehen arbeitet sich näher an den Gletscherrand. Überschwemmungen hat es bisher noch nicht gegeben. (12.09.14)
(Karte:
University of Iceland/Institute of Earth Sciences)
25 km²: So groß ist die Fläche, die derzeit von Lava bedeckt ist. Der Wannsee im Südwesten Berlins hat im Vergleich nur eine Fläche von 23,7 km².
(Foto:
Baldur Bergsson/IMO)
Satellitenaufnahme des Holuhraun Lavafelds und des Gletschers Vatnajökull. Obwohl die Eruptionswolke keine Asche enthält, ist sie auch vom All aus deutlich sichtbar. (5. September 2014)
(Foto:
NASA)
15. September: Die Situation am Bardarbunga ist unverändert. Die Erde bebt und Schwefeldioxid tritt aus. Der Lavastrom fließt begleitet von kleinen Feuerfontänen weiter. Am Zentralvulkan, 30 km südwestlich des Eruptionszentrums sinkt der Calderaboden ab.
(Foto:
Martin Hensch/IMO)
Januar 2015: Noch immer quillt täglich Lava an die Erdoberfläche und noch immer stößt der Bardarbunga große Mengen Schwefeldioxid aus. Spitzenwerte erreichen 35.000 Tonnen am Tag. Die ausgeflossene Lava bedeckt mittlerweile eine Fläche von 84 Quadratkilometern.
(Foto:
Martin Hensch/IMO)
28. Februar 2015: Nachdem die Aktivität in den letzten Tagen abnahm, kommt der Bardarbunga vorerst zur Ruhe. Es tritt keine Lava mehr aus, die Gasemission bleibt jedoch bestehen.
(Foto:
Martin Hensch/IMO)