Am 21. November begann eine rein phreatische Eruption am Agung, bei der eine Aschewolke in 700 m ausgestoßen wurde, die Richtung Südosten verdriftete. Schon vorher waren die Gebiete in 6 km Umkreis des Vulkans evakuiert worden, nachdem der Vulkan auf die Warnstufe III (Orange) gesetzt wurde. Am 25. November reichte die Aschewolke bis in 1500 m Höhe, wonach einige Flüge auf Bali gecancelt oder umgeleitet wurden. Am 26. November begann dann eine magmatische Eruption mit Höhen der Eruptionssäule bis zu 6 km. Alle Menschen in einem Radius von bis zu 10 km um den Gipfelkrater wurden evakuiert. Die Warnstufe wurde auf IV (Rot) hochgesetzt. Nachdem die Eruptionswolke einige Zeit zwischen den Flughäfen auf Bali und Lamok driftete, drehte der Wind am 26. November leicht, und die Aschewolke erreichte die Stadt Mataram auf der Insel Lamok, wo auch der Internationale Flughafen geschlossen werden musste.
Der Gunung Agung ist mit 3142 m der höchste Gipfel der indonesischen Insel Bali. Der Vulkan liegt auf dem 6000 km langen Sunda-Vulkanbogen, dessen Vulkanismus dadurch entsteht, dass die Indo-Australische Platte mit bis zu 7 cm/Jahr unter die Sunda- und Burma-Platten subduziert. Umgeben ist der Agung im Westen von den Calderen Bratan und Batur, und im Osten von dem Rinjani-Samalas-Komplex auf der Nachbarinsel Lombok. Der Agung ist ein hochexplosiver basaltisch-andesitischer Stratovulkan.
Bei seiner letzten großen Eruption 1963 wurden große Gebiete um den Vulkan von Laharen und pyroklastischen Strömen zerstört. Schätzungsweise 1000–2000 Menschen, die an den niedrigen Hängen des Vulkans lebten, kamen dabei ums Leben. Der Vulkanausbruch hatte auch einen kurzzeitigen Einfluss auf das globale Klima. Durch den Ausstoß von 6,5 Megatonnen SO2 wurde eine Aerosolschicht in der höheren Atmosphäre gebildet, die in den Monaten und Jahren nach der Eruption zu einer globalen Temperaturabnahme von schätzungsweise 0,3 °C führte. Damals begann die Eruption mit Erdbeben und Lavaströmen, die in großen Explosionen kulminierten. Die Eruption dauerte 4 Monate an. Durch wissenschaftliche Studien, bei denen die Ablagerungen der Vulkanausbrüche der letzten bis zu 5000 Jahre untersucht wurden, konnten Rückschlüsse auf etwa 51 solcher Eruptionen gezogen werden, was bedeutet, dass im Durchschnitt etwa in jedem Jahrhundert eine solche Eruption auftritt.
Die Gefahrenkarten, die die Bevölkerung für Evakuierungszwecke nutzt, basiert größtenteils auf Kenntnissen der von 1963 und anderen vergangenen Eruptionen. Zudem hat in den letzten Jahren die Überwachung des Agungs und anderer indonesischer Vulkane zugenommen. Nachdem es 2012 und 2013 zu Deformationen am Vulkan kam, wurden dort neue GPS- und Seismik-Netzwerke installiert. Eine Inflation des Vulkans wurde schon vor Beginn der phreatischen Eruption durch Tiltmeter beobachtet. Diese dauert immer noch an, was auf einen Überdruck im Inneren des Vulkans hinweist. Ein kontinuierlicher Austritt magmatischer Gase wie CO2 und SO2 zeigt an, dass sich Wegsamkeiten für Magma im Inneren des Vulkans geöffnet haben.
Das Einsetzen der Regenzeit in Indonesien erhöht das Risiko von Laharen, vulkanischen Schlammströmen, die sehr zerstörerisch sind und bis weit in die umliegenden Täler reichen können. Die vulkanische Asche, die sich am Vulkan ablagert, führt zusammen mit starkem Regen zu einem erhöhten Risiko von Laharen, zu denen es an einigen Hängen des Bergs schon gekommen ist. Ein Wirbelsturm, der derzeit über Java für Starkregen sorgt und dessen Ausläufer bis nach Bali reichen, ist also ein weiterer Grund zur Sorge. Der Agung ist derzeit auf einem sehr hohen Niveau vulkanischer Aktivität, sodass auch mit einer großen Eruption gerechnet werden kann. Dies kann allerdings nur schwer vorhergesagt werden, da es von den früheren Eruptionen wie der im Jahr 1963 keine Aufzeichnungen durch Messinstrumente gibt, die zum Vergleich herangezogen werden könnten. Derzeit nimmt die Aktivität des Agung zu. Ungefähr 40.000 Bewohner mussten die Gegend bereits verlassen. Der Denpasar International Flughafen auf Bali blieb bis 28.11.2017 geschlossen. Aktuell zieht die Aschefahne in Richtung West-Südwest, also nicht mehr über den Flughafen in Lomok.