In der Natur können nicht alle Phänomene eindeutig kategorisiert werden. Es existieren fließende Übergänge zwischen verschiedenen Vulkan- und Eruptionstypen. Während eines Vulkanausbruchs können sich die Art der vulkanischen Aktivität, sowie die Arten der vulkanischen Produkte innerhalb von Minuten, Stunden, Tagen oder Monaten ändern.
Im Erdinneren geschmolzenes Gestein wird Magma genannt. Wenn es aus einem Vulkan herausfließt wird es zu Lava (effusiver Vulkanismus). Wird es jedoch in einer Explosion herausgeschleudert wird es zu Tephra (explosiver Vulkanismus). Die Art und Weise wie das Magma an die Erdoberfläche und/oder in die Atmosphäre gelangt wird als Eruptionsprozess bezeichnet. Dieser Vorgang ist von einer Reihe unterschiedlicher Mechanismen und Einflussfaktoren gesteuert. Bestimmend sind vor allem die tektonische Situation, sowie die Zusammensetzung und Temperatur des Magmas sowie die Tiefe des Reservoirs, aber auch die räumlichen Gegebenheiten am Vulkan.
Dabei hat insbesondere die chemische Zusammensetzung des Magmas eine zentrale Bedeutung. Siliziumarmes Magma ist gering viskos oder dünnflüssig. Das heißt, es hat einen geringen Anteil an flüchtigen Stoffen (Volatilen). Daher kommt es bei damit verbundenen vulkanischen Aktivitäten meist zu ruhigem, effusiven Austreten von Lava. Siliziumreiches Magma hingegen hat einen hohen Gasgehalt und ist hoch viskos (zähflüssig). Durch Ausdehnen der Gase im Schlot kommt es zur Fragmentation des Magmas, was zu explosivem Vulkanismus und zur Entstehung von Pyroklastika führt.
Vulkan- und Eruptionstypen
Eruptionsprodukte
Lavaströme Tephra Fallout Vulkanische Gase
Eruptionstypen
Hawaiianisch Spalteneruptionen Strombolianisch Vulkanianisch
Phreatomagmatisch Hydrothermale Explosionen Sub-/Plinianisch
Vulkan assoziierte Sekundärphänomene
Erdbeben Hangrutsche Lahare Tsunami Waldbrände
Vulkantypen
Mittelozeanische Rücken u. Tiefseeberge Flutbasalte Schildvulkane
Lavadome Stratovulkan Schlacke-/Aschekegel Maare Caldera
Text: Christina Bonanati, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel