Am 27. September 2014 ereignete sich eine große explosive Eruption, bei der feine Asche, Lapilli und auch größere Bomben ausgeworfen wurden und Block- und Ascheströme die Hänge mit über 100 km/h hinab strömten.

Zum Zeitpunkt des Ausbruchs befanden sich etwa 200 bis 300 Wanderer und Pilgerer auf dem Vulkan. Bislang sind 30 Todesopfer bestätigt, allerdings werden noch zahlreiche Menschen vermisst.

Der Ausbruch geschah ohne erkennbare Vorzeichen. Dies ist typisch bei sogenannten phreatischen Ausbrüchen, wo Wasser stark erhitzt zu Dampfgasexplosionen führt. Dabei wird vulkanisches Gestein zerrissen und mit ausgeschleudert, während überhitztes Wasser schlagartig expandieren kann. Derartige Explosionen sind nicht zwingend am Aufstieg von neuem Magma aus der Tiefe gekoppelt, und können sich beispielsweise sehr nahe an der Oberfläche ereignen. Da aus der Tiefe kaum Signale messbar sind, gelten phreatische Eruptionen grundsätzlich als schwer oder gar nicht vorhersagbare Eruptionsform an Vulkanen.

Der Ontake-san ist ein sehr großer und komplexer Vulkan, 3063 m hoch, und gilt seit Jahrhunderten als heiliger Berg Japans. Die erste historisch dokumentierte Eruption am Ontake-san fand 1979 statt. Damals aber mit recht kleiner Magnitude, was am Vulkan Explosivitäts Index (VEI) nur Stufe 1 erreichte. Zahlreiche Eruptionen ereigneten sich seither, waren aber zumeist sehr klein, bzw. reine Wasserdampfwolken, die weder Opfer noch Schäden anrichteten. Insbesondere seit den frühen 1990ern wurden aber immer wieder zahlreiche Erdstöße gemessen - Anzeichen für die geologische Aktivität des Ontake Vulkans.

Der Grund für aktive vulkanische Aktivität und die häufigen Erdbeben in Japan liegt in der geografischen Lage bzw. an der plattentektonischen Situation. Japan liegt an dem sogenannten „Ring of Fire“ (Feuerring). Dieser erstreckt sich von Neuseeland über Neuguinea zu den Philippinen über Japan bis an die Westküste Amerikas.

Vor Japan treffen verschiedene Kontinentalplatten aufeinander. Sowohl die Eurasische, die Nordamerikanische, die Philippinische und die Pazifische Platte stoßen in einem relativ kleinen Gebiet zusammen. Aktiver Vulkanismus und häufige Erdbeben sind die Folge.

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